Kiel: OMAS auf der Demo gegen Rechts am 14.1.24
In Kiel demonstrierten am Sonntag, 14.1., viele tausend Menschen gegen Rechts. Ein breites Bündnis demokratischer und zivilgesellschaftlicher Organisationen hatte zu dieser Veranstaltung aufgerufen.
In der Presse ist dies u.a. hier nachzulesen:
=> NDR: Großdemonstration gegen Rechts in Kiel
=> “Kiel Erleben”: Klare Kante gegen Rechts (mit “OMA” Foto!)
Die Kieler OMAS schreiben dazu:
8.000 auf der Straße gegen Nazis
Das Nazitreffen in Potsdam und die perfiden, widerwärtigen Pläne zur Deportation von Menschen, die von den Faschisten als „nicht deutsch“ betrachtet werden, haben viele Menschen aufgerüttelt. Die Jugendorganisation der Grünen sowie viele zivilgesellschaftliche Organisationen, darunter selbstverständlich auch die OMAS GEGEN RECHTS, hatten am Freitag, dem 12. Januar ’24 zu einer Demonstration gegen Rechts aufgerufen. Mit 500 Teilnehmenden hatten die Veranstalter:innen für Sonntagnachmittag 15:00 gerechnet – der Kieler Exerzierplatz füllte sich innerhalb weniger Minuten, und als der Demonstrationszug sich endlich in Bewegung setzte, war schnell klar, dass fast 8.000 Kielerinnen und Kieler dem Aufruf gefolgt waren.
Eigentlich war eine Zwischenkundgebung vor dem AfD-Büro im Walkerdamm vorgesehen, bei der auch Gisela für uns OMAS GEGEN RECHTS sprechen wollte, aber auf den Walkerdamm hätte schon keine Maus mehr gepasst, als das Ende des Zuges noch auf dem Exerzierplatz war. So wurde kurzfristig umdisponiert, die Zwischenkundgebung wurde weggelassen und die Route des beeindruckend langen Zuges geändert, so dass die Schlusskundgebung nach ungefähr 2 ½ Stunden auf dem Rathausplatz stattfand.
Der lange Marsch durch die Kälte war natürlich für einige von uns OMAS extrem anstrengend, und so kam es, dass nicht alle von uns bis zum Rathausplatz durchhielten.
Den Text unserer Rede, die Gisela vorgetragen hätte, könnt Ihr hier lesen:
Liebe Freundinnen und Freunde der Demokratie,
der Vielfalt,
der Solidarität,
der Teilhabe,
der Menschlichkeit!
Schön, dass ihr alle da seid! Ihr seid die Zeugen für eine Gesellschaft, die für genau diese Werte steht. Werte, die für uns immer selbstverständlich waren.
Und die derzeit gefährlich ins Wanken geraten. Wir wollen unser Land aber nicht wie ein Schiff ins Wanken geraten lassen. Wir wollen eine friedliche See, ein friedliches Miteinander. Ein Miteinander, das gegen Ausgrenzung jeglicher Art steht.
Wir müssen zeigen, dass wir mehr sind, als die, die FÜR Ausgrenzung und Hass stehen.
Und DAS SIND wir!
Es ist große Klasse, wer in unserer Stadt, in Kiel, alles aufsteht und gegen die rechtsradikalen, faschistischen Akteure und ihr Gedankengut Flagge zeigt.
Gegen dieses um sich greifende Klima des Hasses, des Gegeneinanders.
Das wollen wir nicht!
Wir wollen laut und deutlich zeigen, wofür unsere Gesellschaft stehen soll. Und das ist eben nicht Diskriminierung, Verachtung, Unsolidarität, Unmenschlichkeit!
Es ist das Gegenteil davon!
Dafür seid ihr alle heute hier. So viele! Das ist wunderbar!
Und das ist wichtig! Das gibt Mut und Kraft! Danke an die Grüne Jugend für ihre spontane Initiative zu dieser Kundgebung.
Wir brauchen eine zivilgesellschaftliche Bewegung für das, was WIR wollen. Wir müssen viele sein, und noch mehr werden. Wir müssen zeigen, dass wir die Mehrheit in diesem Land sind.
Und auch die Politik, die demokratischen Parteien müssen aktiver werden, sich nicht nur mit Worten gegen die AfD wenden.
Wir fordern die konsequente Verfolgung und Ahndung jeglicher antidemokratischer Äußerungen, auch juristisch,
Unser Grundgesetz, das dieses Jahr seit 75 Jahren besteht, bietet Möglichkeiten, Stichwort: Grundrechtsverwirkung nach Art. 18 GG für einzelne Personen, z.B. Höcke
Und wir fordern eine Politik, die keine Ressentiments schürt und keine Lager an den Außengrenzen der EU aufbaut.
Wir dürfen nicht geschehen lassen, was schon mal geschah und geschehen lassen wurde, und so lange keiner glauben wollte.
Ja, wir sind die Öffentlichkeit,
eine offene,
eine bunte,
eine solidarische
und eine demokratische Öffentlichkeit!
Wir sind die Mehrheit und wir werden unsere Werte verteidigen!
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“Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat.“
Erich Kästner
Redeentwurf für Demo gegen Rechts in Kiel, 14.Jan. 2024
Gisela