Lauenburg und Eutin/Plön: Besuch der OMAs in der liberalen jüdischen Gemeinde Kiel
OMAS GEGEN RECHTS Kreis Herzogtum Lauenburg und Eutin/Plön und Umgebung setzen sich gegen Antisemitismus ein und besuchten in Kiel die liberale jüdische Gemeinde
13 Mitglieder der Bewegung OMAS GEGEN RECHTS aus den Kreisen Ostholstein und Herzogtum Lauenburg haben Anfang Januar die liberale jüdische Gemeinde in Kiel besucht. Dieser Besuch war seit Sommer letzten Jahres geplant, wir wollten mehr über das heutige jüdische Leben in Schleswig-Holstein erfahren.
Wir wurden in der Gemeinde sehr herzlich mit Kaffee und Kuchen empfangen und befanden uns sofort in sehr lebhaften Gesprächen mit Herrn Walter Joshua Pannbacker, dem Antisemitismusbeauftragten der jüdischen Gemeinden Schleswig-Holstein und Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Kiel. Herr Pannbacker gab uns einen sehr interessanten Einblick in das religiöse und familiäre jüdische Leben und auch in die Unterschiede der einzelnen Richtungen der jüdischen Gemeinden von orthodox bis liberal.
Besonders interessierte uns der „alltägliche“ Antisemitismus“ gegenüber jüdischen Menschen in unserem Land und wie wir als OMAS in dieser Frage unterstützend tätig werden können.
Die Kriegsereignisse in Israel und den Palästinensergebieten (Überfall der Hamas auf Israel am 7.10.2023) haben die Anzahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland stark ansteigen lassen, auch in Kiel. Die Verunsicherung vieler Gemeindemitglieder ist groß. Zum einen haben die meisten Gemeindemitglieder Verwandte in Israel, um die sie sich sorgen. Zum anderen werden sie für die israelische Regierung und deren Handeln verantwortlich gemacht. Dies erzeugt eine Bedrohungslage für jedes einzelne Gemeindemitglied.
Deshalb wird in der Synagoge gerade ein umfangreiches Sicherheitssystem eingebaut.
Konkret können wir OMAS wenig an dieser Bedrohungslage und dem Antisemitismus, der nun wieder verstärkt jüdischen Menschen entgegengebracht wird, ändern. Letztendlich können wir nur genau wie alle Menschen hierzulande nur wachsam sein, wenn wir antisemitischen Äußerungen oder Handlungen begegnen. Diese müssen wir dann mutig benennen, ihnen widersprechen und ggf auch zur Anzeige bringen.
Wir alle stehen in der Pflicht des „Nie wieder!“. Antisemitismus darf keinen Raum bei uns bekommen.
Zum Abschluss unseres Gespräches bekamen wir noch eine kleine Führung durch die gerade fertig gestellte Synagoge. Ein wirklich beeindruckender Raum.
Wir danken Herrn Pannbacker für die teils auch sehr persönlichen Eindrücke, die er uns an diesem Nachmittag gegeben hat. Dieser Nachmittag klingt noch lange in uns nach und wird uns hoffentlich noch aufmerksamer und sensibler machen, wenn es gilt antisemitische Äußerungen und Verhaltensweisen zu erkennen und zu widersprechen.