Hamburg: Stolpersteinverlegung am 3.12.24
Das Auschwitz Komitee e.V. informiert:
Für den Italiener Filippo Faustinelli soll ein Stolperstein an seinem ersten Lebensort in Hamburg verlegt werden. Er kam 1941 als Arbeitsmigrant nach Hamburg und arbeitete zunächst für die Reichsbahn. Später wurde er in das KZ Neuengamme eingewiesen. Ende 1944 verschleppten ihn die Nationalsozialisten in das Außenlager des KZ Neuengamme in Schandelah bei Braunschweig. Dort verstarb er am 3. Dezember 1944.
Anm. d. Red. – weiterführende Informationen sind auf diesen sehr guten Webseiten zu finden:
- https://blog.holgerartus.eu/2024/11/20/einladung-zur-stolperstein-verlegung-vor-dem-billhorner-deich-76-am-3-dezember-2024/
- https://imiinhamburg.wordpress.com/2024/05/04/felippo-faustinelli-wurde-in-aussenlager-schandelah-durch-das-ns-system-1944-ermordet/
Am Dienstag, den 3. Dezember 2024, um 17 Uhr
Billhorner Deich 76
wird der Stolperstein für Filippo Faustinelli vor seinem ersten Lebensort in Hamburg der Öffentlichkeit übergeben. Hierzu möchten wir einladen.
Das KZ-Außenlager Schandelah bestand vom 8. Mai 1944 bis zum 12. April 1945. Die Häftlinge mussten Ölschiefer abbauen, aus dem in einem Versuchswerk synthetisches Benzin gewonnen werden sollte. Etwa 200 Menschen starben in diesem Außenlager.
Am 3. Dezember 2024 werden Vertreter der Gemeinde Cremlingen (Schandelah ist ein Ortsteil) und der Gedenkstätte Salzgitter nach Hamburg kommen. Zudem stehen wir im Austausch mit Abgeordneten der demokratischen Parteien der Stadt Latina in Italien, die über Zoom zu uns sprechen werden.
In Rothenburgsort wurden mit Beginn des Zweiten Weltkriegs viele Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge von dortigen Unternehmen eingesetzt, darunter die Hamburger Elektrizitätswerke und die Hamburger Gaswerke in der Ausschläger Allee/Elbdeich, die Reichsbahn im Bahnbetriebswerk Rothenburgsort und in der Marckmannstraße, die Hochbahn in der Billstraße sowie die Hamburger Wasserwerke auf Kaltehofe sowie Siemens am Billwerder Neuen Deich. Bereits seit Ende der 1930er-Jahre wurden jüdische Menschen und Sinti und Roma als Zwangsarbeiter in Unternehmen im Billwerder Neuen Deich beschäftigt. Filippo Faustinelli kam als italienischer Arbeitsmigrant nach Hamburg, wurde aber später einer von Hunderttausenden Zwangsarbeitern in der Stadt. Ab 1943 lebte er in einem Zwangsarbeitslager am Millerntor in St. Pauli.
Gruß
Projektgruppe italienische Militärinternierte Hamburg