# OMAs Advent 2024 – Türchen 2: Buridans Esel
Es ist oft schwierig, sich zu entscheiden. Und weil wir es nicht können oder wollen, machen wir manchmal einfach gar nichts – was dann zu viel größeren Problemen führt. Gleiches gilt auch für die anstehenden Wahlen – einfach NICHT wählen zu gehen, bringt uns nicht voran, sondern hilft nur den Falschen.
Dazu gibt es sogar eine philosophische Grundlage – das Buridan Esel-Dilemma, und das besagt Folgendes:
Ein Esel hat Hunger und Durst, aber er steht vor einem Dilemma …
… zu seiner Linken ein goldener, einladender Heuhaufen.
… zu seiner Rechten ein mit frischem Wasser gefüllter Eimer.
Das arme Tier befindet sich genau in der Mitte zwischen beidem.
Es kann sich einfach nicht entscheiden, was es am meisten braucht.
Sein Magen knurrt, seine Kehle ist trocken.
Aber sein Geist ist völlig blockiert.
Diese scheinbar komische Szene verbirgt eine tiefgreifende Überlegung, die seit Jahrhunderten philosophisch fasziniert. Es ist als „Buridan-Esel-Paradoxon“ bekannt. Es lehrt uns, wie übermäßige Rationalität zu völliger Untätigkeit führen kann.
Und hier liegt das Problem: Der Esel trifft bei dem Versuch, die „perfekte“ Entscheidung zu treffen, am Ende gar keine. Seine tadellose Logik wird zu seinem Untergang. Während er die Vorzüge von Heu gegenüber Wasser abwägt, vergeht die Zeit unaufhaltsam.
Das Ergebnis ist ebenso tragisch wie absurd: Der Esel stirbt an Hunger und Durst, umgeben von allem, was er zum Überleben braucht.
Wie oft sind wir in so einer Situation?
Vielleicht zwischen zwei Jobs oder in Beziehungen. Oder eben jetzt – bei den anstehenden Wahlen. Unentschlossenheit, gefördert durch unsere Angst, Fehler zu machen, kann uns lähmen und unfähig machen.
Die “Moral der Geschichte” lautet:
Das Leben wartet nicht darauf, dass wir die perfekte Entscheidung treffen. Manchmal ist jede Entscheidung besser als gar keine. Lasst nicht zu, dass das Leben zu einer menschlichen Version des „Buridan-Esel“-Dilemmas wird.
Denkt daran; Während wir zögern, verrottet das Heu und das Wasser verdunstet.
Trefft Entscheidungen, macht einen Schritt voran. Und wenn Ihr Fehler macht, habt Ihr sie zumindest in Bewegung gemacht.
Oder: Bereue nie, was getan hast – nur, was Du nicht getan hast.
Eine kleine Hilfestellung:
- Welche Entscheidungssituationen in Deinem Leben fühlen sich an wie Buridans Esel-Dilemma?
- Welche Ängste halten Dich möglicherweise davon ab, eine Wahl zu treffen?
- Was wäre der kleinste Schritt, den Du gehen könntest, um Bewegung in Deine Situation zu bringen?
- Inwiefern kannst Du aus der Erkenntnis, dass es keine „perfekte“ Entscheidung gibt, innere Freiheit gewinnen?
Vielleicht eine kleine Hilfe auch für die Wahlen. Es ist nichts perfekt, aber wir können das Schlimmste immer noch verhindern.
Alles Gute,
Sandra für das Webteam
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