<< zurück | Post ID # 20472 | 16.12.2024

# OMAs Advent 2024 – Türchen 16: USA, Wirtschaft, Af*

Noch 70 Tage bis zur Wahl.

Vermutlich müssen wir nach dem Adventskalender einen “Wahlkalender” starten, der genauso die “Tage runterzählt”.

70 Tage – und viel zu viel zu tun. Alle OMA Gruppen sind extrem beschäftigt und rege: Infostände, Weihnachtsveranstaltungen, “Vorwahlkampf” für die demokratische Sache. Und wir brauchen noch viel Atem. Nehmt Euch bitte auch die Zeit, um auf Euch zu achten. Um Luft zu holen und zu reflektieren, was schon geleistet wurde – und was noch geleistet werden kann.

Das haben wir dieses Wochenende getan. Und im Zuge des Reflektierens haben wir mehrere interessante Analysen zu den US-Wahlen gelesen, deren Ergebnisse sich auch auf Deutschland übertragen lassen. Das kann uns gut als Entscheidungs-Vorlage dienen, was wir angehen sollten – und was nicht.

Kamela Harris hatte (unglaublich) noch mehr Geld und Möglichkeiten als Trump zur Verfügung. Sie hatte die stärkeren Argumente, sie hatte Unterstützerinnen und Unterstützer mit wesentlich mehr medialer Reichweite als Trump. Sie hat sich keine Patzer wie die berühmt gewordenen “Katzen und Hunde in Springfield” geleistet. Und trotzdem hat Trump gewonnen. Warum?

1. Themen

Ja, die Themen der Demokraten waren und sind wichtig – aber eben nicht elektrisierend. Die Menschen sind aktuell sehr “auf sich selbst” fokussiert – sei es aufgrund der Erfahrungen der Corona-Pandemie oder einfach wegen sozialer Verschiebungen. In einem gesellschaftlichen Klima, in dem einfach ALLES schwierig erscheint (auch, weil die Rechten es schwierig erscheinen lassen!), neigen Menschen dazu, sich auf sich selbst zurückzuziehen. Alles, was die ganz persönlichen Lebensumstände direkt beeinflusst, ist dann wichtiger als das “gesellschaftliche Ganze”. Also wird Trump gewählt – trotz aller Einschränkungen – denn er steht letztendlich “gefühlt” für eine starke, wirtschaftlich mächtige USA.

Das ist natürlich sehr “kurzfristig” gedacht, denn das “gesellschaftliche Ganze” bestimmt am Ende dann auch wieder alles, was jede/n direkt persönlich trifft. Ob Rente, Steuern, Gesundheits- oder Familienangelegenheiten.

Lernfaktor für uns: Wir müssen noch mehr erklären, was die politischen Entscheidungen, was der Ausgang der Wahlen für jede/n Einzelne/n ganz direkt persönlich bedeuten wird. Und das die Af* keine “Alternative” ist und noch NICHTS geleistet hat. Natürlich sind auch die anderen politischen Parteien nicht fehlerfrei. Aber sie haben wenigstens schon Leistungen vorzuweisen. Hier müssen wir mehr Detailtiefe bieten und aufzeigen, welche Bedeutung die “falsche Wahl” haben kann – ganz direkt und persönlich.

2. An die “Arbeitenden” denken

Jenseits von allen gesellschaftlichen Wunschvorstellungen und Idealen zählt am Ende, “was auf den Tisch kommt”. Und das ist nunmal von Arbeit abhängig. Hier haben die Demokraten in den USA in der Obama Regierung viel “Boden verloren”, denn sie konnten viele industrielle Probleme nicht lösen. Also wählten die “Blue Collars”, die klassische demokratische Arbeiterschaft, jetzt eben republikanisch – in der Hoffnung auf Besserung.

Lernfaktor für uns: Dasselbe wie oben. Direkt die wirtschaftlichen Leistungen nochmal untersuchen und auch hier aufzeigen, dass die Af* eben KEINE Lösungen hat.

3. Inflation

Harris konnte kein Konzept gegen die Inflation vorlegen, nicht einmal ein “gespieltes”. Das Thema wurde massiv vernachlässigt – und als sie es endlich anging, war es zu spät. Auch hier wurde dann der vermeintlich besser “Wirtschafter” gewählt – eben Trump.

Lernfaktor für uns: Auch hier nochmal gezielt in die Analyse gehen, welche Partei mit welchen wirtschaftlichen Konzepten bessere Angebote macht. Die Af* macht sie nicht. Sie wollen bspw. keine höhere Besteuerung der Spitzenverdiener. Gut, das hat jetzt nicht direkt mit der Inflation zu tun, aber Ihr wisst, was wir meinen.

4. Persönliche Bekanntheit

Es war nicht genug Zeit, um Kamela Harris der US Öffentlichkeit wirklich nahe zu bringen. Trump wurde vielfach als das “bekanntere Übel” bevorzugt.

Lernfaktor für uns: Kandidatinnen und Kandidaten der Spitzenparteien besser analysieren, den Menschen näher bringen. Hand aufs Herz – von der Af* sind alle Spitzenpolitiker:innen bekannter als die der anderen Parteien. Das muss sich ändern. Hier können wir auch entsprechend an die Politiker:innen selbst appellieren.

Zusammenfassung

Die Politik hat die Menschen vielfach nicht mehr erreicht. Es geht nur noch um kurzfristige, impulsive Entscheidung, aber nicht mehr um einen “gesamtgesellschaftlichen” Blick. Der Rückzug “ins Private” muss aufgehalten und Konsequenzen aufgezeigt werden. Wir müssen noch näher “an die Menschen” ran, damit nicht einfach den Parolen der rechten Szene hinterhergelaufen wird.

Es geht unterm Strich um die wirtschaftliche Situation der Menschen – und hier “gaukelt” die Af* vor, dass sie die besseren Lösungen hätte. Hat sie nicht. Die entsprechenden Untersuchungen sind u.a. hier zu finden – manches davon war noch vor den oder für die Europawahlen geschrieben, gilt aber weiterhin:

Diese Konsequenzen müssen wir noch sehr viel mehr aufzeigen.

Wir haben jetzt an dieser Stelle kein “Patentrezept” dafür, wir wollten Euch nur die Parallelen aufzeigen.

Links zum Thema

Wir müssen allen Menschen immer wieder und noch eindringlicher deutlich machen, dass eine kurzfristige Entscheidung auf Basis “gefühlter” Fakten nicht zu den gewünschten, persönlichen Verbesserungen führt. Eine gute, demokratische Wahlentscheidung schon eher.

Und allen alles Gute,
Sandra für das WebTeam
kontakt@omasgegenrechts-nord.de

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