Hamburg-West: Bericht “Der NSU war nicht zu dritt”
Veranstaltung der OMAS GEGEN RECHTS /Hamburg-West und der Türkischen Gemeinde in Hamburg am 22.5. im Else-Rauch-Forum
Der NSU war nicht zu dritt
Das Interesse war groß: Im Else-Rauch-Forum in Hamburg waren alle Plätze belegt.
Die OMAS GEGEN RECHTS/ Hamburg-West und die Türkische Gemeinde Hamburgs erinnerten im Rahmen des Monats des Gedenkens an die Ermordung von Süleyman Tasköprü 2001 durch den NSU. Als Referent*innen konnten Katharina König-Preuss, Landtagsabgeordnete in Thüringen und Expertin für den NSU und Deniz Celik, Bürgerschaftsabgeordneter aus Hamburg gewonnen werden.
Vieles was sie zu berichten hatten, berührte und erschreckte. Politik und Medien haben lange rassistische Narrative bedient, Polizei und Behörden haben einseitig ermittelt und ohne die Beharrlichkeit von Gruppen der Zivilgesellschaft (und die Selbstenttarnung des NSU) wäre vieles im Dunkeln geblieben. Migrantische Gruppen, insbesondere türkische Migrant*innen , wurden allein gelassen , müssen sich weiter mit den erlittenen Traumata auseinandersetzen.
Deutlich wurde an diesem Abend: Hamburg braucht trotz wissenschaftlicher Aufarbeitung einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss.
Dafür werden wir OMAS uns einsetzen und deshalb haben wir an diesem Abend gemeinsam mit der Türkischen Gemeinde einen Brief an alle Bürgerschaftsabgeordneten verabschiedet.
Katharina König-Preuss hat am Ende der Veranstaltung an die Baseballschlägerjahre erinnert. Wir wurden aufgerufen aktuelle Entwicklungen zur rechten Gewalt aufmerksam zu verfolgen und uns solidarisch mit den Betroffenen rechter Gewalt zu zeigen.
Noch am Abend wurde die Dringlichkeit dieses Appells bestätigt: Während Deniz Celik auf dem Podium im Else-Rauch-Forum saß, wurde sein Abgeordnetenbüro mit Hakenkreuzen beschmiert.
OMAS GEGEN RECHTS Hamburg-West
Kontakt: ogrhamburg-west@posteo.de