<< zurück | Post ID # 27146 | 28.07.2025

Kiel: AG Kinder und Jugend

Eine schon lange etablierte und äußerst aktive Gruppe bei den Kieler OMAS GEGEN RECHTS ist die AG Kinder und Jugend. Christiane, Barbara, Heidrun, Ingrid, Brigitte, Renate, Inke , Ursula, Ute und 3 Sabinen engagieren sich seit dem Oktober 2024 in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Wie kam die Gruppe zustande und wie hat sich ihre Arbeit entwickelt?

Christiane berichtet:

Ich bin jetzt seit einem knappen Jahr bei den OMAS und gleich bei meinem ersten Workshop im September 24 wurde meine Idee aufgegriffen, eine AG zum Thema : Kontakt der OMAS gegen rechts mit Kindern und Jugendlichen zu gründen. Deshalb kümmere ich mich mit Unterstützung von anderen seitdem um die Orga dieser AG.

Zuerst waren wir ein wenig unentschieden, in welcher Form und auf welchen Wegen, wir den Kontakt zur Jugend suchen sollen. Einig waren wir uns, dass Demokratieförderung, Geschichtsbewusstsein und die Schärfung der Sinne gegen die Gefahr von rechts bei jungen Menschen natürlich besonders wichtig ist und vielleicht die meiste Aussicht auf Erfolg hat.

Zudem fanden wir, dass wir als Kinder der Kriegsgeneration doch noch einiges aus den eigenen Familien (sei es über Täter oder Opfer) zu berichten hätten.

Unser erster Erfolg war dann die Einbindung der OMAS in Projekttage der Demokratiewerkstatt der Uni Kiel zum Thema: Demokratie in Aktion – wir gestalten unsere Region. Dadurch kam die Sache ein bisschen ins Rollen, weil wir dort Kontakte zu verschiedenen Schülergruppen, Schulen und Lehrern haben. Wir wollen die Kooperation auf jeden Fall im neuen Schuljahr fortsetzen.

Ansonsten haben einzelne von uns schon etliche Einzeltermine mit anderen Akteuren wahrgenommen, z.B.

  • unter Beteiligung der OMAS findet eine Projektwoche einer vierten Klasse der Grundschule in Hammer zum Thema „jüdisches Leben in Kiel statt“
  • wir haben uns auf dem Landesschülerparlament in Neumünster vorgestellt
  • eine Schülerin möchte Interviews mit uns machen zum Thema „Organisationen, die sich für das Gemeinwohl einsetzen“
  • eine Studentin der FH hat mit vier OMAS gemalt, sie gefilmt und interviewt für ihre Semesterarbeit
  • ein Generationendialog zum Thema EU steht noch aus

Da ich noch arbeite und viele Termine vormittags statt finden, kann ich mich leider nicht so viel beteiligen, wie ich möchte. Aber den direkten Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen finde ich am schönsten. Dass so viele Anfragen kommen, auch verschiedenster Art finde ich sehr spannend, manchmal auch anstrengend. Sich zu entscheiden, woran ich mich beteilige und was ich nicht schaffe, ist am schwierigsten, aber es findet sich immer jemand, der Dinge übernimmt. 

Ansonsten ist es als „OMA mit dem Hut auf“ halt mitunter mühsam, alles zu organisieren und alle auf dem Laufenden zu halten.

Was treibt die OMAS an?

Für Sabine B ganz klar: Ich bin einfach motiviert, aktiv etwas für die Demokratie und Menschenrechte zu tun.Ich freue mich, in der AG Jugend mit Kindern/ jungen Menschen in Kontakt und ins Gespräch zu kommen. Ich freue mich über den Austausch, andere Einstellungen kennenzulernen .Nur alle zusammen können Veränderungen schaffen. Die positive Energie der OMAs kommt an.

Warum ist der Kontakt mit jungen Menschen so wichtig?

Renate: Es liegt mir sehr am Herzen, mit jungen Menschen zusammenzuarbeiten. Denn sie sind unsere Zukunft, und als älterer Mensch möchte ich dazu beitragen, dass diese Zukunft gut wird.
Auf der wichtigen Suche nach ihrer Identität sind viele Jugendliche empfänglich für eindeutige Aussagen zu gesellschaftlichen Problemen, die jedoch der Realität zumeist nicht gerecht werden – also für vereinfachende populistische Thesen. Hier gilt es zunächst zuzuhören und herauszufinden, was Jugendliche bewegt, wo ihre Sorgen und Ängste liegen. Erst dann lässt sich ein partnerschaftliches Gespräch führen und ausloten, welche Alternativen es zu unmenschlichen rechten Positionen gibt.

Ich bin daher sehr froh, dass sich binnen kurzer Zeit eine aktive Arbeitsgruppe gebildet hat, die bereits gute Kontakte zu SchülerInnen und Lehrkräften hat.

Für sehr sinnvoll halte ich unter anderem die Zusammenarbeit mit der Demokratiewerkstatt in Kiel – ein prima Ort, um Selbstwirksamkeit zu erproben: Jugendliche entwickeln dort (erst einmal fiktive) Projekte, die sie für wichtig halten – zum Beispiel einen neuen Sportplatz oder eine Müllsammelaktion – und lernen so, wie sie aktiv demokratische Prozesse mitgestalten können. Es macht Freude, die Jugendlichen dabei zu unterstützen, lebendige Demokratie positiv zu erleben. Durchweg erhalten wir Omas gegen Rechts ein gutes Feedback von SchülerInnen und PädagogInnen. Das tut natürlich gut und bestärkt uns in unserer Arbeit.

Wie sie ganz persönlich das Arbeiten mit den Schüler*innen erlebt, erzählt

Sabine K. : Ja, ABER Beim Demokratiewerk im Neuen Botanischen Garten, wo regelmäßig Mittwochs eine Schulklasse (Mittel/Oberstufe) aus SH sich in Demokratieprojekten einübt, war ich bislang nur einmal dabei (es kollidiert leider mit meinen Lesepatenschaften.) Als ich dabei war, war eine 9. Klasse aus Eutin da, die drei Projekte erarbeitet hatte, von denen sie selbst, aber auch andere Jugendliche in Eutin profitieren konnten. Einerseits, besonders eher die Jungen, schrecklich pubertär (ich hatte eine 9. Klasse im Referendariat – da hat sich nichts geändert) andererseits sehr engagiert, insbesondere eher die Mädels. Bei ihren Projekten war interessant, dass sie ausschließlich junge Leute ins Boot holen wollten als Unterstützende. Da konnten wir anregen, dass es sehr gut wäre, wenn sie durchaus auch Ältere gleich mit ansprechen, denn diese haben einerseits manchmal viel Zeit und unterstützen gern; andererseits seien sie so gleich informiert, was passieren soll und man könne Einwände gleich mit ihnen besprechen/gemeinsam Lösungen finden. Das fanden sie eine gute Idee.
….
Außerdem war ich mit der Uwe-Jens Lornsen Grundschule, Klasse 4 in deren Projekt “Jüdisches Leben” einen Vormittag mit ihnen im jüdischen Museum, Rendsburg. Dort war ich seit Jahren nicht gewesen und war angenehm überrascht, wie anders und ansprechender es heute ist. Ich habe die Einzelgruppen im Keller empfangen bei der Mikwe (dem jüdischen Ritualbad) und im Nebenraum, wo es ums koschere Kochen ging. Dafür hatte ich mich als OMA natürlich am Tag vorher umfassend vorbereitet!

Die Kinder waren sehr neugierig und interessiert; auch überrascht, was der jüdische Glauben alles einfordert. Ich habe ihnen dann jedes Mal erklärt, dass sie als jüdische Gläubige ja von Kind auf in diese Gewohnheiten hineinwachsen und es für sie damit “normal” ist. Sie hatten von der Museumspädagogin auch schon einiges gehört und konnten nicht begreifen, warum Juden wegen dieses Andersseins verfolgt wurden. Weil andere Gruppen ja wieder andere Gewohnheiten haben, die sie auch gerne so weiterleben würden.
Das sollte am nächsten Tag noch in der Schule weitergeführt werden (wo ich nicht dabei war).

Bislang empfinde ich die Vorhaben, die wir dort begleiten, gut. Im Demokratiewerk werden wir als OMAS GEGEN RECHTS auch immer vorgestellt.

Mein Lesepatenschaften in der Grundschule passen sehr gut zur Arbeitsgruppe. Bislang hatte ich fast nur Kinder mit Migrationshintergrund. Mir ist aufgefallen, dass die von ihren Eltern sehr zum Lernen angehalten werden und zudem ausgesprochen höflich sind.

Das sind ein paar Beispiele – Ideen und Projekte gibt es noch unendlich viele , von Stolpersteinrallyes durch die Stadt, Zusammenarbeit mit dem Flandernbunker e.V. bis zu weiteren Workshops mit der Demokratiewerkstatt – und mindestens einmal einfach nett zusammen sitzen, plaudern und die mitgebrachten Leckereien genießen.

OMAS GEGEN RECHTS Kiel
Kontakt: Omas-gegen.rechts-Kiel@t-online.de

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