# Wenn es dunkel wird, müssen wir heller leuchten
Vorsicht – Endlich wieder ein Meinungsbeitrag 🙂
Ich weiss, ihr mögt sie – meine “Ansagen zum Aktuellen”. Dankeschön! Denn es gab viele Mails und Nachfragen, wo denn die flammenden Beiträge und weitere Podcasts geblieben sind. Sehr herzlichen Dank für Euren Zuspruch und die Unterstützung, die wir in letzter Zeit erfahren haben!
Aber wir (und vor allem ich) waren tatsächlich etwas müde. Wir wurden inhaltlich angegriffen, bedroht und mit so vielen rechtlichen Angelegenheiten belagert, dass wir kaum noch atmen konnten. Natürlich ist das alles haltlos, aber es kostet ganz enorm Kraft. Und wir hier gewinnen keine Preise dafür.
Es ist der berühmte Kampf gegen Windmühlen, und manchmal muss man sich hinsetzen und einfach eine Weile zuschauen. Und dann überlegen, ob man sich einfach ins Gras zurückfallen lässt und nur noch in die Wolken schaut – oder wieder aufsteht und weitermacht.
Natürlich machen wir weiter. Denn genau DAS ist es, was die Rechten möchten – dass wir einfach die sprichwörtliche “Klappe halten”. Das wird aber nicht passieren. Trotz aller Anzeigen, Androhungen und Beleidigungen.
Denn was machen wir? Wir möchten einfach nur weiter in Frieden, Freiheit und Vielfalt leben. Wir möchten keine Meinungsdoktrin, kein vorgeschriebenes Denken. Wir möchten es bunt, nicht braun. Und daran ist NICHTS falsch. Wir hetzten niemanden auf, wir wehren uns nur dagegen, dass es nur noch Hass und Hetze zu geben scheint. Wenn das auch als Hetze bewertet wird, dann nur von denen, deren Geschäftsmodell das ist. So krank ist das alles schon.
Kommen wir zum neusten “Och, nö!” …
Mehr Geld für NGOs – wenn sie denn “systemkonform” sind
Gerade erst wurde die Aufstockung des Förderprogramms “Demokratie leben” beschlossen, da wir auch schon wieder zurückgerudert.
Grob zusammengefasst: Die NGOs, die Förderungen erhalten, sollen – kurz gesagt – gründlicher durchleuchtet werden. Was das konkret heisst, kann oder will die zuständige Ministerin aber nicht beantworten.
- https://netzpolitik.org/2025/zivilgesellschaft-familienministerin-will-demokratieprojekte-mit-verfassungsschutz-durchleuchten/
- https://www.welt.de/politik/deutschland/article68afe7578c33b226bcaea4fd/bundeshaushalt-2026-ngos-sollen-kuenftig-10-millionen-euro-mehr-vom-bund-erhalten.html
- https://www.campact.de/gemeinnuetzigkeit/cdu-angriff-auf-zivilgesellschaft/
Da weitere Informationen fehlen, kann also nur spekuliert werden, was dahintersteht. Und das ist ziemlich einfach. Die Erhöhung der Fördertöpfe hat natürlich die rechts-lastige Presse auf den Plan gerufen und in allen rechten Netzwerken wird wie üblich gehetzt. Weil man es sich aber nicht verscherzen möchte, wird sofort ein “Brems-Signal” gesetzt. Anders lässt es sich kaum deuten.
Oder, wie Markus Reuter von netzpolitik.org schreibt:
>> Dass ausgerechnet diejenigen in den Fokus des Inlandsgeheimdienstes geraten sollen, die für den Erhalt der Demokratie kämpfen, ist auch Ergebnis einer rechten Kampagne, die sich seit langem gegen die Zivilgesellschaft richtet. Mal wieder verkehrte Welt. <<
Quelle: https://netzpolitik.org/2025/auf-den-punkt-karin-prien-spielt-verkehrte-welt/
Was möchte denn diese Regierung noch alles tun, um unsere Gesellschaft zu ruinieren?
Und – was noch schlimmer ist – indem wir dies schreiben, machen wir uns in mancher Menschen Augen schon ein kleines Stück mitschuldig. Indem wir die Fehler im System aufzeigen, polarisieren wir natürlich. Natürlich? Nein, das ist NICHT natürlich. Denn wir polarisieren gar nicht. Der Rechtsruck in der Gesellschaft hat inzwischen dazu geführt, dass es nur noch schwarz/weiss gibt. Alle, die nicht derselben Meinung wie die rechten Netzwerke sind, sind eben direkt linksextrem. Aha. Nein, wir möchten gar nicht polarisieren, wir möchten nur geistig gesund bleiben und Werte verteidigen, die immer weiter in den Hintergrund rücken.
Und an diesem ganzen Absatz gefallen mir Ausdrücke wie “verteidigen” gar nicht, denn wir sind schon dort, wo uns die Rechten haben möchten – in einer Welt, die nur die eine oder die andere “Seite” kennt, in einer Welt, in der wir kriegsähnlich miteinander reden müssen. Der Plan ist soweit schon aufgegangen – und wir tun alles, damit er zumindest viel, viel langsamer weiter voranschreitet.
Aber wo ist die wirkliche Alternative? Wer hält noch dagegen? Wer kümmert sich darum, dass das Land sich endlich wieder nach denen richtet, die es finanzieren: Nach uns Steuerzahlenden, die wir einfach nur in Frieden und Vielfalt leben möchten.
Es wir dunkel in Deutschland. Und kälter. Mit einem Kanzler, der uns erzählen will, dass wir – die wir uns fragen, ob das Konto für die Miete gedeckt ist – über unsere Verhältnisse leben. Und darauf stoßen breit grinsend anderswo diejenigen an, die weiter ihre Steuervorteile geniessen … es ist ein Albtraum.
Es wird schon gemunkelt, dass sowas wie die NGO Prüfung dann auch die OMAS treffen könnte. Dass wir quasi “schneller verboten werden als die Af*”. Nein, wird es nicht, da wir keine gemeinnützige NGO sind und nicht aus dem Förderprogramm finanziert werden, das ist nun schon lange geklärt. Es geht bei den Prüfungen auch nicht darum, Organisationen zu verbieten, sondern darum, Förderungen zu erteilen – oder eben nicht. Und das trifft uns in keiner Weise.
Warum geht uns das dann was an? Weil wir mit befreundeten Organisationen fühlen und für diejenigen solidarisch eintreten, die es wirklich betrifft. Denn wir können und wollen den Kopf nicht in den Sand stecken. Solange wir es können, werden wir dagegen halten, werden nicht müde, laut aufzustehen gegen die weitere Zerstörung unserer Demokratie. Und wir hoffen, wir können Euch alle dabei mitnehmen!
Oder möchtet Ihr Euch wirklich vorschreiben lassen, wie Ihr leben, wen Ihr lieben und was Ihr sagen dürft? Nein? Dann steht auf! Seid und bleibt laut – solange wir es alle noch sein dürfen.
Herzlichst, Sandra
kontakt@omasgegenrechts-nord.de