# Warum die Hufeisentheorie überholt ist
Ein Beitrag von Anja von den OMAS GEGEN RECHTS OWL / Gütersloh
Warum die Hufeisentheorie überholt ist
und warum wir als Demokrat*innen klare Grenzen ziehen müssen
Als OMA GEGEN RECHTS beschäftigt mich seit längerem ein Thema, dass ich hier mit euch teilen möchte.
Immer wieder wird behauptet, „rechts“ und „links“ seien in ihren Extremen gleich gefährlich – als würde sich das politische Spektrum wie ein Hufeisen biegen. Dazu gibt es eine sog. Hufeisentheorie, die immer wieder auch von führenden Politiker:innen herangezogen wird.
Doch diese Theorie greift m.E. zu kurz. Sie verharmlost die tatsächlichen Gefahren, verschleiert politische Realitäten und macht es bequem, nicht genau hinzusehen.
Durch die intensive Beschäftigung mit dieser Theorie komme ich zu dem Schluss:
👉 Diese Theorie ist überholt.
👉 Und sie hilft niemandem, der Demokratie schützen will.
🔍 Was die Hufeisentheorie verschweigt
Die Hufeisentheorie behauptet, dass sich linke und rechte Extreme ähneln – zwei Seiten derselben Medaille. Aber das ist ein Trugschluss.
Rechtsextremismus basiert auf Ungleichheit, Ausgrenzung und Autoritarismus. Er richtet sich gegen Minderheiten, gegen Pluralismus und gegen die Demokratie selbst.
Linksextreme Bewegungen hingegen entstehen meist aus dem Wunsch nach sozialer Gerechtigkeit, Gleichheit und Antidiskriminierung – auch wenn manche ihrer Methoden kritisch zu hinterfragen sind.
Diese Unterschiede sind nicht nebensächlich, sie sind entscheidend. Denn sie zeigen, dass die Gleichsetzung von Rechts- und Linksextremismus die Wirklichkeit verzerrt – und den Fokus von der größten Gefahr für unsere Demokratie ablenkt.
📊 Fakten statt Bauchgefühl
Als OMA GEGEN RECHTS lehne ich jede Form von Gewalt entschieden ab. Gewalt löst keine Probleme – sie zerstört Vertrauen, Dialog und Zusammenhalt.
Aber: Die Kriminalstatistiken zeigen eindeutig, dass rechtsextreme Gewalt in Deutschland in den letzten Jahren massiv zugenommen hat. Anschläge, Hetze, Angriffe auf Journalist:innen, Kommunalpolitiker:innen oder Menschen mit Migrationsgeschichte – die Mehrheit dieser Taten kommt aus dem rechten Spektrum.
🧠 Fakt ist: Die Demokratie wird aktuell nicht durch linke Aktivist:innen bedroht, sondern durch rechtsextreme Netzwerke, Verschwörungsideologien und organisierte Menschenfeindlichkeit.
Diese Realität dürfen wir nicht verwischen, indem wir sagen: „Aber die Linken sind genauso schlimm.“ Das stimmt schlichtweg nicht – und es ist gefährlich, so zu tun, als wäre es so.
⚖️ Bequeme Gleichsetzung – unbequeme Wahrheit
Gerade an unseren Infoständen hören wir oft: „Ja, aber der Linksextremismus ist doch genauso schlimm.“ Und manchmal nicken wir, um die Diskussion nicht eskalieren zu lassen.
Aber genau das ist das Problem. Wenn wir diese Aussage unkommentiert stehen lassen, bestätigen wir die Hufeisentheorie – und damit eine Erzählung, die demokratischen Aktivismus delegitimiert.
Neutralität gegenüber Hass ist keine Stärke. Sie ist nicht selten ein Wegsehen aus Bequemlichkeit.
🕯️ Haltung zeigen – auch wenn’s unbequem ist
Demokratie bedeutet, Position zu beziehen. Nicht, sich in der vermeintlichen Mitte einzurichten.
Wir, die OMAS GEGEN RECHTS, stehen generell für:
🕊️ Gewaltfreiheit in jeder Form
💜 Solidarität und Menschenrechte
✊ Zivilcourage und klare Haltung
Wir kämpfen für eine offene, gerechte Gesellschaft – und gegen jede Form von Hass und Ausgrenzung.
„Neutralität gegenüber Unterdrückung stärkt immer die Unterdrückenden.“
Deshalb sollten wir deutlich nach außen vertreten:
- Die Hufeisentheorie ist überholt.
- Sie verschleiert statt zu erklären.
- Und sie schwächt die, die unsere Demokratie verteidigen.
💜 Fazit
Die größte Gefahr für unsere Gesellschaft kommt nicht von jenen, die für Gleichheit und Menschenrechte eintreten – sondern von denen, die diese Rechte anderen absprechen.
Demokratie braucht Haltung. Auch – und gerade – wenn es unbequem ist.
Lasst uns gerne darüber ins Gespräch kommen
Anja
OMA GEGEN RECHTS OWL
Für Demokratie. Für Menschenrechte. Gegen Hass.