<< zurück | Post ID # 30328 | 21.12.2025

# OMAs Advent 2025 – Türchen 22: Afghanistan.

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Heute vor 24 Jahren, am 22. Dezember 2001, wurde der Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr beschlossen.

Nach dem Sturz des Taliban-Regimes sollte beim Wiederaufbau des Landes geholfen und die Lage vor Ort stabilisiert werden.

20 Jahre lang waren deutsche Truppen und andere NATO-Streitkräfte in Afghanistan stationiert, um den Frieden im Land zu sichern. Doch nach dem Einsatzende 2021 gelang es den Taliban, das Land binnen vier Wochen zurückzuerobern.

20 Jahre lang waren vielen Menschen in Afghanistan für deutsche Einsatzkräfte, für deutsche Firmen oder für die NATO und deren Hilfsorganisationen tätig – die sogenannten Ortskräfte.

Und seit 4 Jahren kämpfen sie nun darum, dass die Versprechen, die ihnen gegeben wurden, eingehalten werden. Dass die Verträge, die sie unterschrieben haben, erfüllt werden. Dass sie die faire Gegenhilfe erhalten für die Hilfe und Arbeit, die sie selbst für deutsche und europäische Firmen und Streitkräfte geleistet haben.

Sie haben an unser Versprechen von Demokratie geglaubt. Sie wollten die Veränderung mitgestalten.

Doch nach 20 Jahren war Schluss. Die brutalen Taliban übernahmen das Land und warfen es zurück in mittelalterliche Strukturen. Sie handeln nicht im Sinne des Islams – auch wenn sie es behaupten. Sie handeln nicht nach den Vorgaben des Korans – auch wenn sie sich darauf berufen. Es ist purer Terror und Gewaltherrschaft.

Die OMAS GEGEN RECHTS des Deutschland-Bündnisses haben versucht, einen Teil des Versprechens einzuhalten, das eigentlich unsere Regierung gegeben hatte. Wir haben zusammen mit Mission Lifeline Ortskräfte gerettet, fast 30.000 Euro Spendengelder für Evakuierungen gesammelt, den ankommenden Familien hier in Deutschland weitergeholfen und darüberhinaus noch viele weitere private Hilfsaktionen gestartet.

Viele OMAS arbeiten bis heute daran weiter und setzen sich nach wie vor für die Ortskräfte ein – sowohl für die, die es schon hierher geschafft haben, als auch für die, die noch warten.

Auch wir ganz persönlich in der Redaktion der Nordwebseite waren daran beteiligt. Wir haben an Flughäfen gestanden und mit Behörden gekämpft. Wir haben geholfen, den Familien den Neustart in Deutschland zu erleichtern. Wir haben zusammen gegessen, gelacht und geweint. Wir haben mit vielen, vielen Menschen gesprochen und dabei mehr Informationen erhalten, als uns eigentlich lieb ist. Von ungebildeten Jugendlichen, die in Terrorcamps zwar alles über Waffen, aber nichts über Mitmenschlichkeit lernen, und die jetzt Milizen anführen, die ganze Regionen „befehligen“. Von Frauen, die keinerlei Rechte mehr haben. Von Ärztinnen, die im Geheimen praktizieren. Von Lehrerinnen, die in verborgenen Netzwerken weiterhin Mädchen ausbilden. Von den tödlichen Konsequenzen. Und „tödlich“ ist dabei nicht einmal die schlimmste Konsequenz.

Es ist … beschämend? Nein, das genügt nicht. Es gibt gar kein wirkliches Wort für die Art und Weise, wie unsere Regierung die Ortskräfte und deren Familien im Stich lässt. Sowohl die, die schon hier sind und um die Verlängerung ihres Aufenthalts betteln müssen, als auch die, die immer noch in Afghanistan und Pakistan auf ihre Ausreise hoffen. Es ist unmenschlich. Es ist Vertragsbruch. Es ist Mord.

Das Handeln oder besser Nicht-Handeln unserer Regierung ist genauso brutal wie das, was diese Menschen von den Taliban zu erwarten haben: Ihr Tod wird bewusst in Kauf genommen.

Alle, die das mittragen – schämt Euch! Wie Ihr mit diesem Wissen tatsächlich „Fröhliche Weihnachten“ feiern könnt, ist uns unverständlich.

Haltet Wort, haltet die Verträge ein, die mit diesen Menschen geschlossen wurden. Holt sie da raus! Und schickt sie auch nicht zurück!

Uns fehlen weitere Worte. Noch mehr Informationen gibt es u.a hier

Bitte unterschreibt die Petitionen, die (immer noch oder gerade ganz neu) aktiv sind:

Danke – تشکر tashakkor

OMAS GEGEN RECHTS Nord & Bund
kontakt@omasgegenrechts-nord.de