<< zurück | Post ID # 5343 | 25.11.2019

Wilfried Manneke “Guter Hirte, Braune Wölfe

Am 14.11.2019 hat Pastor Wilfried Manneke in der Pauluskirche in Hamburg Hamm aus seinem Buch „Guter Hirte, braune Wölfe“ gelesen. Veranstalter waren die Hammer Buchhandlung „Seitenweise“, der Kulturladen Hamburg Hamm und die Bürgerinitiative „Hamm’se Zivilcourage“. Die Omas gegen Rechts Hamburg haben die Lesung unterstützt und Oma Elke hat einen Büchertisch im Eingangsbereich der Kirche aufgebaut.

In seinem Buch beschreibt Wilfried Manneke, wie er als junger Pastor in Südafrika Apartheid erlebte und dadurch für Unrecht und Rassismus sensibilisiert wurde. Zurück in Deutschland übernahm er die Gemeinde Unterlüß in der Südheide und entdeckte in dieser Region einen „braunen Sumpf“ unerwartet großen Ausmaßes: von einer Begegnungsstätte der Rechtsextremen, in die auch Beate Zschäpe kam, bevor sie mit dem NSU im Untergrund verschwand, über Brauchtumsfeiern bis hin zu zahlreichen Überfällen von Neonazis auf Menschen, die ihnen kritisch gegenüberstehen. Die neue Parole der Rechtsextremen lautet: „Wir erobern die Städte vom Lande aus.“

Pastor Manneke berichtet von den Aktivitäten Jürgen Riegers, von Neonazis, die z.B. mithilfe rechtsradikaler Musik um die Köpfe und Herzen der Jugendlichen buhlen, der Aktivitäten der Frauen in der Bewegung und vielem mehr. Und er stellt klar: „Wir haben es bei dieser Szene nicht mit einer verqueren, politisch motivierten ‚Neuen Rechten’ zu tun – sondern mit Hardcore-Neonazis: Totschlägern, Judenhassern, Rassisten, Lebensborn-Verfechtern, Auschwitz-Leugnern, NPD-Ideologen – kurzum: Verächtern menschlicher Werte.“

Mit der vor Ort bereits bestehenden Bürgerinitiative hält er zahlreiche Mahnwachen ab, kämpft um diejenigen, die noch erreichbar scheinen und wendet sich mehrfach an Politiker. Im Buch und während der Veranstaltung berichtet Pastor Manneke von Erfolgen und Misserfolgen. Sein Credo lautet: „Wenn wir aufgeben, haben die Nazis gewonnen. Die Mitte der Gesellschaft muss jetzt aufstehen.“

Die sehr engagierte Pastorin Löwisch machte die Einführung und leitete die Diskussion nach der gut besuchten Lesung. Angenehm überrascht war ich, dass Pastor Manneke sich nicht darauf beschränkte, wesentliche Passagen seines Buches zu lesen, sondern zusammen mit Videoaufnahmen viele weitergehende Informationen an sein gebannt lauschendes Publikum weitergab.

Diskussionspunkt war unter anderem die (zu) späte Erkenntnis der Politiker, dass Rechtsextremismus eine Gefahr für unsere Demokratie darstellt, der man sehr konsequent begegnen muss. In der Pause konnte man sich die Exemplare von „Guter Hirte, braune Wölfe“ von Pastor Manneke signieren lassen, wovon viele Teilnehmer/innen der Veranstaltung Gebrauch machten.

Mich überzeugte Pastor Manneke durch sein ruhiges, bescheidenes Auftreten, den gezeigten Mut und Durchhaltewillen und seine menschenfreundlichen Einstellungen: Er lebt das Christentum, das er predigt und beeindruckt damit auch nichtreligiöse Menschen.

Monika D.

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