<< zurück | Post ID # 10803 | 08.12.2023

# OMAs Advent 2023 – Türchen 8: Menschenrechte

Am Wochenende werden wir alle wohl auf -zig Veranstaltungen und Demos für den Tag der Menschenrechte sein.

Was war das noch? => Wikipedia: Tag_der_Menschenrechte

Dabei fallen Schlagworte wie “GEAS“, “irreguläre Migration” und diverse andere Worthülsen, die einfach nur für eins stehen: Augenwischerei. Zynismus. Verantwortungsverschiebung. Die Politik schielt nach Rechts und redet den Volksverhetzern nach dem Mund.

Es geht um Umfragewerte, Statistiken und den angeblichen “Volkswillen”. Das Boot sei voll. Ist es NICHT. Wir haben gerade in Deutschland einfach zu WENIG Menschen, um auch zukünftig alle Aufgaben zu erfüllen. Wir könnten jetzt Statistiken mit Gegenstatistiken belegen, aber darum geht es doch gar nicht.

Denn bei allen Zahlenwerten werden die Menschen vergessen.

Tag der Menschenrechte – das bedeutet, die Werte der UN Menschenrechtserklärung in Erinnerung zu rufen: “Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.”

Die Lebenswirklichkeit ist eine andere. Darum gilt es an diesem Tag, die kritische Situation der Menschenrechte zu beleuchten.

Und diese Situation ist nichts Abstraktes. Sie findet direkt neben uns statt. Ein paar Gedankengänge:

  • Gerade heute Abend kommen wir von einem Treffen mit Freunden zurück, denen wir aus der afghanischen Hölle herausgeholfen haben. Sie sind jetzt in Deutschland. Sie haben hier Kinder bekommen, die uns vielleicht einmal pflegen werden. Sie haben Jobs, die uns heute schon weiterhelfen, weil es sonst niemanden gibt, der sie machen will. Sie nehmen niemandem “was weg”, sie bereichern uns. Uns alle.
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  • Heute morgen kam die Whatsapp-Nachricht von unserer syrischen “Zweitfamilie”, die wir seit 2015 begleiten: Ihre Einbürgerung ist genehmigt, sie werden in wenigen Wochen offiziell deutsche Staatsangehörige. Sie sind NICHT anders als wir.
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  • Aber es gibt auch den Vater eines unserer Freunde, den wir heute Abend kennengelernt haben. Er ist vor Jahrzehnten bereits aus Afghanistan geflohen, in der ersten “Taliban-Welle”. Nach Usbekistan. Dort hat er seither gelebt – aber jetzt will auch Usbekistan die Afghanen nicht mehr und fängt mit “Säuberungen” und Deportationen zurück nach Afghanistan an. Also ist er wieder geflohen, über Litauen in die Niederlande und schließlich hierher. Hier jedoch gilt er als Usbeke – tja. Da kann er noch so viel arbeiten wollen, er muss wohl zurück. Denn bleiben dürfen nur “Fachkräfte”. Die müssen aber erstmal ihre Qualifikationen belegen, Deutsch können und am besten direkt einen Arbeitsplatz haben. Und die Bundesregierung möchte das auch noch als “Fortschritt” verkaufen. Dass das natürlich von “außerhalb” überhaupt nicht zu organisieren ist, bleibt unerwähnt.
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    Und auch, wenn wir ihm spontan noch nicht helfen konnten, so bezeichnete er uns als “Engel”. Einen menschlichen Lichtblick, weil wir wenigstens zuhören und Hilfsbereitschaft zeigen würden. Mehr erwartete er ja gar nicht. Wir antworteten, dass wir das eigentlich gar nicht sein möchten und wir ihn lieber “einfach so” kennengelernt hätten – nur so, als Vater unseres Freundes. Aber es zeigt auch, dass wir nicht verzweifeln dürfen. Allein das “Da-Sein”, die politische Arbeit, das Auf- und Einstehen für humanitäre Werte, unser aller Beispiel von Menschlichkeit ist SO wichtig, auch wenn es uns selbst oft so vorkommt, als würden wir doch gar nichts tun können.

Es gäbe hier noch so viel zu erzählen, aber machen wir am Wochenende vor allem einfach eines:

“Der Politik” zeigen, dass uns MENSCHENRECHTE mehr am Herzen liegen als rechte Menschen.

Geht auf die Strasse, redet mit den Zweifelnden, ignoriert die Verblendeten. Seid laut!

Und bevor ich mich in Rage schreibe – Euch allen weiterhin eine aktionsreiche Adventszeit 🙂

Herzlichst, Sandra
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