<< zurück | Post ID # 17728 | 22.09.2024

Nordhastedt: Dithmarschen ist bunt – mit Pauken und Trompeten

Es war eine Prämiere für uns OMAS GEGEN RECHTS in Dithmarschen. Am 13.09. hielten wir in Kooperation mit „Dithmarschen ist bunt“ und der Antifa unsere erste Kundgebung ab. Mit „Pauken und Trompeten“ demonstrierten wir gegen eine AFD Veranstaltung, die wieder im „Zum Alten Bahnhof“, einer einschlägig rechten Gaststätte, stattfand. Der dortige Dozent Prof. Dr. Med. Winfried Stöcker, ein Vorbestrafter und Rassist war als Referent geladen, was belegt auf welche „Fachleute“ die AFD sich bezieht. Er ist dafür verurteilt worden mit selbst entwickelten Coronaimpfstoffen „Menschenversuche“ durchgeführt zu haben. In der UNI Kiel hat er seinen Job wegen rassistischen Äußerungen verloren.

Nach einer vorherigen Veranstaltung der Antifa ging diese dann nahtlos auf unsere über. Es kamen insgesamt etwa 250 Demonstrierende zusammen. Ein sehr erfreuliches GEMEINSAMES Zeichen verschiedener antifaschistischer Gruppierungen! Das so viele gekommen sind ist außergewöhnlich für solch einen kleine Ort. Bewundernswert das solidarische und friedliche Miteinander aller Akteure*innen.

Einige zusammengefasste Kernaussagen der dortigen Redner*innen:

Rede OMA Jutta Wilkens, „OMA GEGEN RECHTS Dithmarschen“:

Jutta hatte die Eingangs – und Schlussrede gehalten, teils in Plattdeutsch, was Ihr Markenzeichen ist, damit humorvoll auf die Thematik einzugehen.

Zwei wichtige Aspekte hat Sie besonders herausgestellt:

Zum Ersten, dass Hass und Hetze generell vor allem im Internet sehr verbreitet ist und nicht toleriert werden darf. Dies gilt aber auch überall, egal von welcher Seite es kommt, ob in der Familie in der Freizeit, all das darf nicht toleriert werden.

Zweitens spricht Jutta sich dafür aus, dass wir Alle im Kleinen, in unserem engen Umfeld, ein Blick darauf haben sollten, auf gewaltverherrlichende und rassistische frauenfeindliche Sprüche zu reagieren. Es sei wichtig, den Mut aufzubringen, gleich direkt einzuschreiten, es sei ein Muss „die Stimme zu erheben“! Wichtig sei, immer und immer wieder im Gespräch zu bleiben, damit all das ausgrenzende „nicht gesellschaftsfähig wird!“

Rede Antifa:

In der Rede wurde betont, dass es derzeit in der Politik verbreitet ist, dass derzeit Alle in der Bundesregierung und Opposition versuchen, sich gegenseitig immer weiter zu überbieten mit verschärften Migrationsgesetzen. Damit ist dass Grundrecht auf Asyl, verankert in unserer Verfassung faktisch abgeschafft.

Auch auf queere Menschen wurde eingegangen, die auch Ziel der Hetze und Gewalt im Zuge des Rechtsrucks sind.

Wichtiges Thema war auch die Verlagerung von AFD Veranstaltungen aus dem städtischen hinaus in den ländlichen Raum. Dort wird dann versucht zumeist den Veranstaltungsort mit aller Kraft geheim zu halten, in der Hoffnung dadurch Gegenprotest zu verhindern. Sie hoffen dadurch ungestört ihre rassistischen Thesen verbreiten zu können.

Zuletzt wird dazu aufgerufen, dass wir – statt für Abschottung und rassistische Hetze – für ein solidarisches Miteinander einstehen sollen, in dem alle ohne Angst leben können.

Rede Raimon Raske, „Dithmarschen ist bunt“:

Der Fokus von Raimons Rede galt den sozialpolitischen Verwerfungen in unserem Land. Zitat: „Politik solle sich endlich mit den wichtigsten Themen der Zeit beschäftigt, anstatt für alle Probleme in diesem Land Migranten verantwortlich zu machen! Wo bleibt das 100- Milliarden- Paket für Bildung, Integration, Inklusion, Kultur, Wohnen und Infrastruktur? Wann wird ernsthaft über die Schuldenbremse und eine Reichensteuer diskutiert?“!

Weiter geht Er auf die gesellschaftliche Spaltung zwischen Arm und Reich ein. Durch die angebliche „Migrationsproblematik“ werde von den wahren, eigentlichen Gründen ablenkt. Des Weiteren, dass die meisten Politiker sich in Verschärfungen überbieten, und dies nur in die Hände der AfD, Identitären und all die anderen sogenannten „neuen Rechten“ spielt. Die sogenannte Brandmauer sei so faktisch nicht mehr vorhanden.

Er kritisiert zudem das „Abflauen“ der großen Proteste, die sich nach den Correctiv- Recherchen gebildet hatten und merkt an, dass es jetzt um so wichtiger ist, auf die Straße zu gehen!

Rede OMA Michael Krumnow, „OMA GEGEN RECHTS Dithmarschen“

Hauptpunkt der Rede von Michael war „geschürte Angst“ durch fast alle politischen Lager hindurch. Er versuchte die Relationen darzustellen, wann Angst berechtigt ist und wann durch politische Manipulationen unberechtigt. Es sei wichtig sich immer rational selbst vor Augen zu führen, sich selbst zu hinterfragen, ob die Angst gerade berechtigt ist.

Was die derzeitige angstbesessene Asyldebatte angeht bittet er daraus resultierend auch immer Wahrscheinlichkeiten im Blick zu behalten, wie hoch das Risiko ist, durch terroristische Aktionen ums Leben zu kommen. Die seien so sagt Er sehr gering. Wegen des schrecklichen Attentats in Solingen auf alle Migranten dürfe nicht von einem „Einzelfall“ aufs Ganze geschlossen werden, dass sie potentielle Mörder*innen sind. Es rechtfertige nicht deswegen die Gesetze für alle Migranten zu verschärfen und faktisch das Asylrecht abzuschaffen.

Resümee:

es ist wichtiger denn je, dass ALLE antifaschistischen Bewegung zusammenhalten und weiter GEMEINSAM laut sein müssen mit „Pauken und Trompeten“!

OMAS GEGEN RECHTS Dithmarschen
Kontakt: omasgegenrechts-dithmarschen@web.de

Es gibt auch ein Video dazu => das ist HIER AUF DEM OMAS GEGEN RECHTS NORD Youtube Kanal zu sehen

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