<< zurück | Post ID # 20965 | 27.12.2024

Bremen: Kirchenasyl verteidigen – Herz statt Hetze

Nicht Hass, nicht Hetze sondern Fürsorge, Mitgefühl und Herz:
Kirchenasyl verteidigen

Etliche Bremer OMAS haben sich sehr engagiert bei der Verteidigung des Kirchenasyls in der Bremer Zion Gemeinde eingesetzt.

Hier der Bericht einer OMA, die fast die ganze Zeit mit vor Ort war:

Am 2.12. 24 las ich abends einen Aufruf, einen Somalier zu unterstützen, der vielleicht in dieser Nacht abgeschoben werden sollte. Dublin Abkommen – also zurück nach Finnland, wo er damals Gewalt und Pushbacks erfahren hatte. Nun war er in der Zionsgemeinde im Kirchenasyl. Rechtsruck, und “Wir können nichts tun” ??

Ich kenne und schätze die Gemeinde. Sie unterstützt die Klimabewegung, wir OMAS GEGEN RECHTS dürfen uns dort zum Singen und Diskutieren treffen, es gibt Foodsharing …

Kurzentschlossen packte ich meinen Schlafsack und radelte hin. Es gab ein gut organisiertes Plenum, vielleicht 100 Menschen. Viele junge Leute, aber auch Ältere. Mögliche friedliche Verhaltensweisen wurden besprochen, wie wir die Polizei daran hindern könnten, den Betroffenen mitzunehmen. Danach suchte ich mir einen Schlafplatz.

Gegen drei Uhr dann Alarm. Wir bildeten Reihen im Eingangsbereich. Als die Polizei uns sah, kehrte sie um, kam aber dann mit einer Zivilstreife zurück. Der Pastor ging raus und verhandelte lange. Mutig ließ er die Glocken läuten. Ein Hilferuf an die Menschen da draußen. Dann zog die Polizei ab und wir gingen wieder schlafen.

Das Ganze wiederholte sich nun jede Nacht. Abends Plenum, langsam vertraute Gesichter, ein wachsendes Gefühl von Gemeinschaft. Die Gruppe wurde größer. Essen wurde organisiert. Schlafen im Kirchraum auf dem Boden. Allerdings hielt sich die Polizei nun zurück. Die Lokalsendung “Buten und Binnen” hatte berichtet. Es gab viele Zeitungsartikel.

Am Freitag hatten wir Hoffnung, dass nun die Frist, den jungen Mann ohne Asylverfahren abschieben zu dürfen, abgelaufen wäre. Leider wurde unverständlicherweise die Frist um ein Jahr verlängert. Frust.

Wir versuchten, die Hoffnung zu bewahren und uns gegenseitig Mut zu machen. Wir OMAS feilten mit anderen zusammen an einem Lied: “Keiner, ja keiner schiebt hier ab!”

Eine Demo wurde für Sonntag organisiert. Sehr kurzfristig und schön zu sehen, dass sich so viele Menschen solidarisch für jemanden einsetzen, an dem ein Exempel statuiert werden sollte.

Zunehmende Kälte in der Gesellschaft? Gleichgültigkeit? Später dann Abschiebung von Migranten oder Menschen mit migrantischen Wurzeln??? Nein.

In dieser Woche war zu spüren, dass sich der Einsatz lohnt.

Nicht nur, weil durch Rechtsanwälte erreicht wurde, dass die Fristverlängerung gekippt wurde. Aber vor allem bewegend war es zu spüren, wie bereichernd und ermutigend das solidarische Zusammenkommen war. Nicht Hass, nicht Hetze sondern Fürsorge, Mitgefühl und Herz.

Bei den nächsten Aktionen gegen Rechts: Schwerpunkt Netzwerken. Nicht so sehr “Gegen Rechts”, mehr “Für uns”. Fragen wir unser “Nebenan”, wie es ihr/ihm geht und ob sie/er etwas braucht. Knüpfen wir kostbare Connections. Für ein warmes Miteinander!!!

Das Herz siegt.

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