Dithmarschen: Bericht Demo Nordhastedt 17.01.2025
Kundgebung Nordhastedt 17.01.2025 (Bilder und Video unten angefügt)
Ein Bericht der OMAS GEGEN RECHTS Dithmarschen:
Am Freitagabend, dem 17.01.2025 gegen 17:00 Uhr fanden sich wieder einmal rund 400 antifaschistische Demonstrante*innen in dem kleinen Dorf an der Westküste ein. Sie kamen auf Einladung der OMAS GEGEN RECHTS DIthmarschen und des Bündnisses „Dithmarschen ist bunt“ aus vielen Ecken Norddeutschlands angereist. Auch etliche Einwohner*innen des Dorfes ließen es sich nicht nehmen, ihren Unmut über das Treiben in der Dorfgaststätte „Zum alten Bahnhof“ lautstark „mit Pauken und Trompeten“ kundzutun.
Dieses Mal war der Anlass der Wahlkampfauftakt und der Neujahrsempfang des Landesvorstandes der Af* in der Gaststätte „Zum alten Bahnhof“. Diese wird – wie hinlänglich bekannt – vom Kreistagsvorsitzenden der Af*, Mario Reschke betrieben. Immer wieder finden in dieser kleinen Dorfgaststätte die „Af*-Elite“ und ihre Anhänger*innen sowie auch sonst merkwürdige Gestalten für derartig schräge Veranstaltungen Raum.
Unser Dank geht an alle friedlichen solidarischen Mitstreiter*innen, die sich aufgemacht haben, an einem Freitagabend in der Kälte unsere demokratischen Werte auch und gerade hier im ländlichen Raum zu verteidigen. Von Parteien, Gewerkschaften, OMAS GEGEN RECHTS, antifaschistischen Gruppen, Trommelgruppe, Kirche, Vereinen, Sanitäter*innen bis hin zu den Kaffee- und Teespender*innen sowie der Nordhastedter Bürgermeister mit dem Großteil der Gemeindevertretung.
Es gab starke Redebeiträge, laute Sprechchöre, Pauken und Trompeten, gute Musik und insgesamt ein großartiges buntes Miteinander. Wir waren laut, kraftvoll und solidarisch.
Allerdings ist auch kritisch anzumerken, dass es im Gegensatz zu den vielen vorherigen durchweg friedlichen Kundgebungen in Nordhastedt diesmal einige Dinge anders liefen als gewünscht. Gleich zu Beginn der Veranstaltung gab es direkt nach dem Eintreffen einer Antifa-Gruppe einen gewaltsamen Durchbruchversuch durch die Polizeiabsperrung, um zu dem Ort des Geschehens (Gaststätte Zum alten Bahnhof) zu gelangen. Dieser wurde aber von den – offensichtlich- darauf vorbereiteten – zahlreich anwesenden Polizeikräften unterbunden. Ein nicht unerheblicher Schreck, der wahrlich nicht von allen da bereits anwesenden Kundgebungsteilnehmenden positiv erlebt wurde.
Daraufhin folgten zwei Stunden friedliche Kundgebung, die begleitet wurden von starken Redebeiträgen, lauten Sprechchören, Pauken und Trompeten, einer Samba-Truppe, sowie einer tollen lauten Musikauswahl. Das war -wie sonst auch – eine große, bunte und fröhliche Menschenmenge, vereint in ihrem Willen, der Af*unmi ssverständlich klar zu machen, nicht erwünscht zu sein.
Kurz nachdem die Veranstaltung um 19:00 Uhr allgemein beendet schien, kam es dann leider auch noch einmal seitens der anwesenden Polizeikräfte zu einem für die „normalen“ Kundgebungsteilnehmenden unvorhersehbaren Auftritt. Der vermeintliche Rädelsführer der zuvor genannten Antifa-Gruppe wurde festgesetzt und seine Personalien aufgenommen. Diese Festsetzung geschah seitens der eingesetzten Polizeikräfte für viele Anwesende unverhältnismäßig brachial.
Fazit: Die Veranstaltung begann unerwartet ruppig und kontraproduktiv seitens der bereits benannten Antifa-Gruppe, wurde dann bunt und friedlich von allen Teilnehmenden (OMAS GEGEN RECHTS, Dithmarschen ist bunt, der Antifa, sowie auch den Polizeikräften) gestaltet und endete leider ebenso ruppig und abschreckend mit der Festsetzung eines Kundgebungsteilnehmers (Vorwurf Landfriedensbruch), der aus den Antifa-Reihen kam, durch die Polizei.
Bei beiden Vorkommnissen haben die handelnden Personen unserer Meinung nach Verletzungen von unbeteiligten Kundgebungsteilnehmenden in Kauf genommen. Es gab bei dem Zugriff der Polizei eine leicht verletzte Person.
Darüber sind wir OMAS GEGEN RECHTS Dithmarschen außerordentlich betrübt. Wir lehnen jede Art von Gewalt bei diesen unseren Veranstaltungen ab und hoffen sehr, dass es die
Menschen aus Nordhastedt, den Familien aus Dithmarschen und auch den älteren Leuten, die dort hinkommen, um ihren Unmut über das Treiben der Af* vor Ort Ausdruck zu verleihen, nicht den Mut nimmt, weiterhin unsere Kundgebungen dort zu besuchen und sich sicher zu fühlen.
Natürlich ist uns klar, dass diese Thematik auch und gerade in den Reihen der OMAS GEGEN RECHTS auf viele unterschiedliche Meinungen stößt und es sehr viele verschiedene Empfindungen hierzu geben mag. Diskutiert darüber, streitet auch gern ein wenig. Zeigt Euch solidarisch mit den Gruppierungen, mit denen ihr Euch identifiziert und beleuchtet auch einmal die „andere“ Seite.
Beide Parteien (Polizei sowie die Antifa) sind unsere Verbündeten im Kampf gegen den Faschismus und wir als OMAS GEGEN RECHTS sollten uns nicht auf ein Konstrukt „ANTIFA gegen
POLIZEI“ einlassen. Beide Seiten sollten unseren Support erfahren, so wie auch wir uns von beiden Seiten nicht distanzieren wollen und uns auch zukünftig freuen, wenn Antifa sowie Polizei uns in Nordhastedt unterstützen. Oberste Prämisse dabei muss aber bleiben, dieses ohne Gewalt zu gewährleisten.
Im Hinblick darauf wird es auch zukünftig gemeinsam mit der Einsatzleitung der Polizei sowie der Genehmigungsbehörde Vorbereitungs- sowie auch Nachbereitungsgespräche zu den Kundgebungen der OMAS GEGEN RECHTS in Nordhastedt geben.
Verliert bitte nicht aus den Augen, dass wir OMAS dafür stehen, unsere Demokratie gewaltfrei zu schützen. Und dass uns Antifaschisten alle das eine Ziel eint:
Nie wieder Faschismus !!!
Hier einige Bilder – ein Video ist in unserem > YouTube Kanal (klick) verfügbar