Bremen-Nord: Bericht Mahnwache Vegesack 15.2.25
Bericht von der Mahnwache der OMAS GEGEN RECHTS Bremen-Nord am Drehstein in Vegesack am 15.02.2025:
Jetzt, so kurz vor der Bundestagswahl, haben wir OMAS uns entschieden, jeden Samstag eine Mahnwache zu machen, so auch am 15.02.25.
Dieses Mal hatten wir zusätzlich zu unserem Bollerwagen auch unser buntes Regenbogentuch dabei, eines unserer Erkennungszeichen hier in Bremen-Nord.
Wir haben fleißig gesungen und Informationen verteilt. Der ausführliche Bericht unserer Info-Verteilerin folgt hier:
Bericht vom Flyer-Verteilen und Gesprächen mit Passanten
Ein junges Paar nimmt gerne den neuen Flyer „Wählen Ja. #Af*nee“. Die Frau sagt: „Wir kommen extra hierher, um Sie singen zu hören.“
Mehrere ältere Frauen lassen sich gerne einen OMAS GEGEN RECHTS – BUTTON von mir an die Jacke heften. Viele bedanken sich: „Wie schön, dass ihr das macht!“ Eine ganze Reihe von Menschen kennen uns und sagen, dass sie unseren Flyer schon haben. Sie nehmen dann meistens gerne den Flyer „Wählen Ja. #Af*nee“. Einige bewundern unseren Mut. Andere zollen Respekt für unser Engagement. Drei Männer schmettern begeistert mit: „Bella Ciao, bella ciao, bella ciao“. Eine junge Frau singt den Refrain „Keiner wählt hier rechts“ mit.
Ein Mann sagt: „Ich bin auch gegen rechts, aber warum haben Sie ein Regenbogentuch? Für mich gibt es nur Mann und Frau.“ Als ich gerade erkläre, was der Regenbogen für mich bedeutet (Symbol von Hoffnung, Zuversicht und Vielfalt), meldet sich eine danebenstehende Frau zu Wort und berichtet, dass sie lange als Kinderkrankenschwester gearbeitet hat und von daher weiß, dass es nicht nur eindeutig Mädchen und Jungen gibt, sondern auch Kinder, bei denen das Geschlecht nicht eindeutig männlich oder weiblich ist und diesen Kindern doch die Möglichkeit gegeben werden muss, sich selber zu entscheiden und alle Unterstützung dafür zu bekommen. Der Mann kommt ins Überlegen und sagt: „Das wusste ich nicht, da habe ich ja etwas dazu gelernt.“
Eine ältere Dame nimmt unseren Flyer und berichtet, dass sie leider nicht wählen kann, weil sie Österreicherin ist und keinen deutschen Pass hat. Sie will aufgrund der politischen Entwicklung dort auf keinen Fall dahin zurück und hofft, dass es bei uns nicht in die gleiche Richtung geht. Eine Frau nimmt den Flyer und sagt auf meine Frage nach der Wahl, dass sie nicht wählen gehe. Sie habe keine Wahlberechtigung in Deutschland und sei in großer Angst vor dem, was kommen könnte.
Eine weitere Frau bleibt stehen, lauscht dem Gesang und sagt: „Das ist nicht nur etwas für den Kopf, sondern auch fürs Herz.“
Es gibt natürlich auch Reaktionen wie demonstratives Abwenden oder den Kommentar beim Flyer-Angebot: „Auf keinen Fall“. Die Sprache verschlägt es mir fast, wenn Menschen sagen: „Ihr seid doch krank!“ „Ihr seid eine Schande!“ „Ihr werdet doch alle vom Staat bezahlt!“ Diese Äußerungen sind allerdings in der Minderheit gegenüber den ganzen positiven Rückmeldungen.
Ein junger Mann vom Af*-Stand stellt sich mit seinen Wahl-Flyern gegenüber von uns auf, als wir gerade das neue Lied „Noch ne Krise“ singen und macht Dirigier-Bewegungen. Als ich mich beim nächsten Lied vor ihn stelle, räumt er schnell das Feld.
Manchen gefällt auch nicht, dass wir das Logo OMAS GEGEN RECHTS tragen. “Was bedeutet denn Rechts?“ oder „Was ist denn mit den Müttern und Kindern gegen Rechts?“
Sehr gefreut hat mich, dass gleich zu Beginn, als ich ein Foto machen wollte, ein Polizist auf mich zu kam und mir anbot, das Foto zu machen, damit ich auch mit fotografiert werden könnte.
Wunderbar ist die Unterstützung vom DEM-Café! Diesmal gab es heißen Tee. Die Spendenbereitschaft war gut. In unserer Spendendose waren heute 46,00 €.
Das Regenbogentuch und der Bollerwagen waren ein echter Blickfang. Als ich mit dem Wagen über den Wochenmarkt ging, dann einkaufte und vor dem Eiscafé saß, haben mich immer wieder Menschen angesprochen, die meisten sehr positiv.
Mit Dankbarkeit, Zuversicht und großem Stolz auf unsere Gruppe schließe ich den Bericht.
Astrid