Eutin/Plön: Internationaler Frauentag – Roll back zum Herd?
Anmerkungen der OMAS GEGEN RECHTS Eutin/Plön und Umgebung zum Internationalen Frauentag am 8.3.2025
Seit mehr als 100 Jahren feiern wir den Internationalen Frauentag. Am Anfang ging es um das Frauenwahlrecht, dann zum Beispiel um selbstbestimmtes Arbeiten, eigenes Konto, Lohngleichheit und vieles mehr. Das alles gibt es heute. Na ja, gleichen Lohn noch nicht ganz, und doch können und dürfen wir uns nicht zurücklehnen. Viele Jahrzehnte sah es so aus, als ob – wenn auch sehr langsam – die Gleichberechtigung Stück für Stück näher käme. Und im Gesetz haben wir weitgehend Gleichberechtigung erreicht.
In der Praxis fehlt es noch an vielen Ecken: Die Teilzeitquote von Frauen beträgt 67 Prozent, Männer liegen bei 9 Prozent. Das hat viel mit fehlender Kinderbetreuung zu tun. Und auch damit, dass zum Beispiel Pflege zu Hause noch weitgehend den Frauen überlassen wird.
In politischen Gremien auf allen Ebenen und z. B.in Aussichtsräten sind Frauen in aller Regel deutlich unterrepräsentiert. Im neuen Bundestag ist der Frauenanteil sogar zurückgegangen auf ca. 31%. Dies ist bedingt durch den geringen Frauenanteil bei der CDU(23%) und den noch kleineren Anteil bei der AfD, knapp 12%. Letztere glänzen durch fast geschlossene Männerriegen.
Doch es gibt auch andere Bereiche, wo dringend etwas getan werden muss. Das Augenmerk bei der Erforschung von Krankheiten und der Entwicklung von Medikamenten liegt immer noch auf dem Mann. Doch längst ist bewiesen, dass Frauen zum Beispiel beim Herzinfarkt andere Symptome haben und auch eine andere Medikamentation benötigen.
Die Reihe lässt sich fortsetzen.
Zu allem Überfluss gibt es gerade im politischen Raum Bestrebungen, die bisherigen Entwicklungen wieder zurückzudrehen:
Immer noch warten wir auf eine Abschaffung des § 218 STGB (Abtreibungen). Dabei sind zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland dafür.
Das Recht auf Beratung und ein Platz im Frauenhaus bei häuslicher Gewalt wurde ins nächste Jahrzehnt geschoben.
Die Narrative aus der politisch rechten Ecke versuchen in das gesellschaftspolitische Bewusstsein der Mitte einzudringen:
Mühsam erreichte Errungenschaften, wie zum Beispiel zum Thema Geschlechtsanpassung, möchte die CDU zurückfahren. Und die AfD kennt nur zwei Geschlechter. Wer anders geboren wurde hat Pech gehabt!
Das Familienbild soll, so sagt es die AfD, wieder ganz traditionell sein. Vater, Mutter, Kind. Gleichgeschlechtliche Elternpaare, Alleinerziehende und Patchworkfamilien werden als bedauernswerter Unfall gewertet. Frauen sollen lieber die ersten vier Jahre nach einer Geburt zu Hause bleiben. Und mehr Kinder bekommen sollen sie auch. Wo bleibt da die Selbstbestimmung der Frauen? Wenn die AfD glaubt, durch mehr Kinder könnten sie dem Fachkräftemangel entgegenwirken, das wird nicht klappen. Selbst wenn alle Menschen mit Migrationshintergrund im Lande blieben, egal wie schwer die AfD dies ihnen machen will.
Viel von dem erinnert uns OMAS GEGEN RECHTS an dunkle Zeiten, die wir mit dem Slogan: „Nie wieder ist jetzt“ bekämpfen.
Auf den Demos der letzten Zeit konnte man häufig Protestschilder lesen auf denen statt: „Frauenrechte statt rechter Frauen“. Eine rückwärtsgewandte Politik nach den Vorstellungen der AfD wollen wir nicht. Sie ist frauenverachtend und verstößt gegen unser Grundgesetz auf das wir sehr stolz sind.
Wer die Hälfte der Bevölkerung ins Abseits drängen will, befördert massiv den Unfrieden in unserer Gesellschaft.
Gruselige Aussichten!
Für die OMAS GEGEN RECHTS Gruppe Eutin/Plön und Umgebung
Oma Elke