Verden: Die dritte Einweihung des Waggons
OMASGEGENRECHTS aus Verden, Achim und Bremen waren mit dabei!
Der Waggon steht auf einem künstlichen Hügel (um an einer Seite einen barrierefreien Zugang zu schaffen). Ein geschwungener Pfad führt hügelaufwärts, gesäumt von Informationstafeln zur Geschichte des Waggons und eingebettet in ein Meer von Wiesenblumen. So viel Schönheit rund um so viel grausame Erinnerung. In dem leeren Waggon stehend stelle ich mir vor, eingepfercht mit 80 weiteren Personen in eine unbekannte Zukunft zu fahren (Menschen in KZs, Soldaten an die Front, Flüchtende in alle Richtungen). Die Schönheit der Anlage ist für mich eine große Hochachtung und Verbeugung vor der Geschichte. Die Veranstaltung selbst fand neben dem Waggon auf einer weiten, besonnten Wiese statt. Beeindruckt hat mich das Engagement des Vereins, die förderliche Haltung des Landkreises und die Vielzahl der Verdener Handwerksbetriebe, die an der Renovierung beteiligt waren Musik machte die Band von Ester Bejanero, die Microphone Mafia, sehr frisch und respektlos im Umgang mit Musikstilen. Ester Bejanero selbst war leider nicht da wegen einer kurzzeitigen Erkrankung, aber ihre Stimme war per Elektronik dabei und ich war überrascht, wie klar und fest ihre Stimme klingt. Noch eine kurze Erklärung zur „dritten“ Einweihung: Nachdem ein Berufsschullehrer den Waggon entdeckt und nach Verden geholt hatte, ist er in der Nacht vor der Eröffnung 2007 einem Brandanschlag zum Opfer gefallen. Entgegen der Absicht der Brandstifter wurde der völlig ausgebrannte Waggon jedoch zu einem Mahnmal vor dem Rathaus. Nach jahrelangen Auseinandersetzungen wurde er dann 2018 renoviert. Im letzten Jahr sollte dann die zweite Einweihung sein, sie fiel Corona mäßig ins Wasser.
Aber jetzt steht der Waggon