<< zurück | Post ID # 20981 | 27.12.2024

# Frauenrechte in Afghanistan – mahnendes Beispiel für uns und die Welt

Wir haben eine beachtliche Rede von Meryl Streep vor den Vereinten Nationen gefunden (hier auf Instagram verfügbar), die wir gern mit Euch teilen und kommentieren möchten (Deutsche Übersetzung und Kommentar direkt darunter).

Es zeigt, wie schnell sich die Dinge zum Nachteil verändern können. Einfach so. Und mit welchen Konsequenzen.

EN:
In 1971, I graduated from college. Here in New York. And that year, women in Switzerland were granted the right to vote.
Women in Afghanistan of course had enjoyed that right already for half a century. Women in Afghanistan received the vote in 1919. 30 years before the women in France. Well before women in the United States received the right to vote.

The way this culture, this society had been upended is a cautionary tale for the rest of the world.

In the 70ies, most of the women were civil servants. Were women over half the teachers, doctors. They were women jurists, lawyers. In every profession. And then the world upended.

And today in Kabul, a female cat has more freedom than a woman. A cat may go sit on her front stoop and feel the sun on her face. She may chase a squirrel into the park. A squirrel has more rights than a girl in Afghanistan today because the public parks have been closed to women and girls by the Taliban. A bird may sing in Kabul – but a girl may not. And a woman may not. In public.

DE:
1971 habe ich mein Studium abgeschlossen. Hier in New York. Und in diesem Jahr erhielten die Frauen in der Schweiz das Wahlrecht.
Die Frauen in Afghanistan hatten dieses Recht bereits seit einem halben Jahrhundert. Die Frauen in Afghanistan erhielten das Wahlrecht im Jahr 1919. 30 Jahre vor den Frauen in Frankreich. Lange bevor die Frauen in den Vereinigten Staaten das Wahlrecht erhielten.

Die Art und Weise, wie diese Kultur, diese Gesellschaft umgekrempelt wurden, ist ein warnendes Beispiel für den Rest der Welt.

In den 70er Jahren waren die meisten Frauen (in Afghanistan) im öffentlichen Dienst beschäftigt. Mehr als die Hälfte der Lehrer und Ärzte waren Frauen. Sie waren Juristinnen, Anwältinnen. In jedem Beruf. Und dann geriet die Welt aus den Fugen.

In Kabul hat heute eine Katze mehr Freiheiten als eine Frau. Eine Katze kann sich vor ihre Haustür setzen und die Sonne auf ihr Gesicht scheinen lassen. Sie kann ein Eichhörnchen in den Park jagen. Auch das Eichhörnchen hat heute mehr Rechte als ein Mädchen in Afghanistan, weil die Taliban die öffentlichen Parks für Frauen und Mädchen geschlossen haben.

Ein Vogel darf in Kabul singen – aber ein Mädchen darf es nicht. Eine Frau darf es nicht. In der Öffentlichkeit.

Was sagt das für uns?

Eine wunderbare Rede, auch wenn sie in einigen sachlichen Punkte “hinkt”. Das Frauenwahlrecht in Afghanistan gab es zwar bereits 1919, es wurde dann zwischenzeitlich jedoch wieder abgeschafft und hat eine sehr wechselhafte Geschichte.

Dennoch sind zwei Kernaussagen wahr und wichtig:

  • Frauenrechte (und andere) können sofort erheblich eingeschränkt werden, NUR durch eine andere Regierung, eine andere Politik
  • Es kann rasend schnell passieren, dass sich die Dinge wieder “rückwärts entwickeln”

Und das wird zu Recht als “cautionary tale” bezeichnet, als “warnendes Beispiel” für die ganze Welt.

DARUM stehen wir OMAS GEGEN RECHTS auf der Strasse. DARUM sind wir laut. DARUM müssen alle wählen gehen – gegen Rechts, gegen Rückwärtsgewandheit, für Frauenrechte und Gleichberechtigung.

Und bevor jetzt irgendwer mit “Quatsch – das ist einfach nur ISLAMISIERUNG!” um die Ecke kommt – nein, das ist nicht “der Islam” in Afghanistan, das sind die Taliban, das ist eine andere Regierung, eine andere Politik. Die Taliban verstehen vom “Islam” (wir schreiben das so, weil es so viele Formen gibt) soviel wie eine Schnecke vom Tempolimit. Es gibt Taliban-Führer, die den Koran (kein Witz) falsch herum halten.

Mehr zum Thema Frauenrechte in Afghanistan:

Die Taliban nutzen “den Islam” genauso für sich aus, wie es die Rechtsnationalen mit dem christlichen Glauben machen: Sie picken sich heraus, was zu ihren Zielen passt, lassen aber die wirklich wesentlichen Elemente wie eine offenen Gemeinschaft und unbedingte Nächstenliebe “links liegen”.

Nicht der Glaube ist das Problem, die Menschen sind es.

Lassen wir nicht zu, dass es uns genauso ergeht. Lass wir nicht zu, dass wir einen gewaltigen Schritt rückwärts machen.

Schauen wir SEHR genau hin, wer uns da was “verkaufen” will im Wahlrummel.

Und dann lasst uns unsere Wahl weise treffen – sonst trifft sie uns.

Sandra
OMAS GEGEN RECHTS Nord (& Bund)
kontakt@omasgegenrechts-nord.de

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